Übungsunternehmen

Die Arbeit in den Übungsunternehmen

Im Vordergrund steht das praktische Arbeiten der SchülerInnen. Sie durchlaufen in zwei Jahren alle Abteilungen (Einkauf, Verkauf, Rechnungswesen) des Übungsunternehmens und können am Ende ihrer Ausbildung eine zentral gestellte Prüfung ablegen.

Wie sieht die Arbeit in den Übungsunternehmen aus?

Die Schüler informieren sich anhand ihres Handbuches über die Aufgaben und Arbeiten ihres Handlungsfeldes. Mit diesen Informationen sind sie in der Lage einen Arbeitsplan (Checkliste) mit den einzelnen Arbeitsschritten aufzustellen. Der Arbeitsplan wird in der Arbeitsgruppe gemeinsam erstellt und mit der Lehrkraft besprochen. Nun arbeiten sie einige Wochen in ihrem Handlungsfeld (z. B . Einkauf, Verkauf, Rechnungswesen). Zur Arbeit im Übungsunternehmen gehört auch die Übernahme von Sonderaufgaben, z. B. die Planung von Messeauftritten, die Durchführung von Sonderaktionen oder die Aktualisierung der Kataloge.

Motivierender Aspekt für unsere Schüler ist die Tatsache, dass sie wirklich mit vielen Firmen (Übungsfirmen) im Inland (ca. 230 Übungsunternehmen in Bayern) in Kontakt stehen und sogar mit Firmen aus Österreich und Italien Geschäftsbeziehungen unterhalten. Dabei verwenden sie die englische Geschäftssprache.

Die Schüler erleben in diesem Fach eine ausgeprägte Feedbackkultur. Neben einer ständig geforderten Eigenreflektion erhalten sie Rückmeldung von ihren Gruppenmitgliedern und der Lehrkraft.
Die Arbeitsleistung wird in Form von kleineren und großen praktischen Leistungsnachweisen bewertet.

„Ein altes Fach in neuen Kleidern“ – oder: Aus einem Wahlpflichtfach wird ein Prüfungsfach

Mit der Einführung kompetenzorientierter Lehrpläne wurde auch das ehemalige Fach Übungsfirmenarbeit neu konzipiert. Es wurde nicht nur „umfirmiert“ in das Fach „Übungsunternehmen“ sondern auch von einem Wahlpflichtfach zu einem Prüfungsfach erhoben.

Es bildet laut Fachprofil den Kern der anwendungsorientierten und praxisnahen beruflichen Grundbildung an der Wirtschaftsschule. Die im Fach Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle erworbenen Kompetenzen werden hier phasenversetzt vertieft und auf neue, an betrieblichen Prozessen orientierten, Handlungssituationen übertragen.

Im Lernort Übungsunternehmen wird ein modernes Unternehmen simuliert, das in möglichst realistischer Weise in einer Marktsituation tätig ist und in dem die Schülerinnen und Schüler als Mitarbeiter prozess- und projektorientiert agieren. Die einzelnen Arbeitsplätze des Übungsunternehmens orientieren sich dabei an einer typischen Aufbau- bzw. Ablauforganisation eines Großhandelsbetriebes.

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten betriebswirtschaftliche Aufgabenstellungen, die sich aus dem Geschäftsbetrieb ihres Übungsunternehmens ergeben. Dazu planen sie ihre Arbeitsschritte und treffen eigenverantwortlich Entscheidungen für das Übungsunternehmen. Die Schülerinnen und Schüler planen, kontrollieren, bewerten und reflektieren regelmäßig ihre eigenen Arbeitsergebnisse ebenso wie die im Übungsunternehmen ablaufenden betriebswirtschaftlichen Prozesse. Auf diese Weise erwerben die Schülerinnen und Schüler auch die Kompetenz, ihre Tätigkeiten in einen betriebswirtschaftlichen Gesamtzusammenhang einzuordnen, zu reflektieren

Nach zwei Jahren Unterricht/Ausbildung (je vier Unterrichtsstunden in jedem Jahr) wird eine praktische Prüfung abgelegt.

(Quelle: Fachprofil Übungsunternehmen, kompetenzorientierter Lehrplan, Wirtschaftsschule)

 

Neue Übungsunternehmen erobern den Übungsunternehmensmarkt

(ein Markt mit ca. 1000 angeschlossenen Übungsfirmen in Bayern, Österreich und Südtirol)

Unsere Schüler werden die gewünschten Kompetenzen in einem seit ca. 30 Jahren existierenden Übungsunternehmen (Knawi-Bauprodukte) und zwei, jetzt neuen Übungsunternehmen: „Feel-Good“ und „Corporate Style“ erwerben.

„Feel-Good“ will sich den Übungsunternehmensmarkt durch innovative, gesundheitsfördernde Kurse für Arbeitnehmer erobern. Yogakurse, Rückenschule und vielseitige andere Entspannungstechniken können hier gebucht werden. Ein spezielles Angebot dieser Firma ist die Entsendung von Sportlehrern in die Betriebe.

„Corporate Style“ hat eine Nische im Sektor Bekleidung für sich entdeckt. Sie verspricht ihren Kunden „FAIR – SOZIAL und BIOLOGISCH“ zu sein, so dass nur fair-trade und umweltfreundlich produzierte Artikel in das Lieferprogramm aufgenommen wurden. Dieses Übungsunternehmen wirbt damit, dass keine schädlichen und gefährlichen Chemikalien in den Bekleidungsstücken enthalten seien. Zudem bietet sie den LOGO-Druck auf alle angebotenen Artikeln an.