„Nathan der Weise“

von Steffen Prepens (Kommentare: 0)

Am 10.03.2020 fand in der Aula der Wirtschaftsschule Kitzingen die Theateraufführung „Nathan der Weise“ statt. Lehrreich und anschaulich wurden den Schülerinnen und Schülern der 7. bis 11. Klassen von der Neuen Werkbühne München die Themen Humanismus und Toleranz vor Augen geführt.

Nathan, der reiche, jüdische Kaufmann, kehrt von einer Reise zurück. Er wird darüber informiert, dass bei einem Brand seine Pflegetochter Recha fast ums Leben kam. Sie wurde jedoch von einem christlichen Tempelherrn gerettet. Dieser verdankt wiederum sein Leben dem muslimischen Sultan Saladin.

Saladin befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten. Deshalb lässt er den vermögenden Nathan zu sich bringen. Saladin testet Nathans Weisheit, indem er ihn nach der „wahren Religion“ fragt. Nathan erkennt die Falle. Er antwortet auf diese Frage mit der „Ringparabel“. Saladin versteht dies sofort als Botschaft der Gleichberechtigung der drei großen monotheistischen Religionen. Daraufhin bittet Saladin Nathan, sein Freund zu sein.

Der christliche Tempelherr verliebt sich in Recha und will sie trotz unterschiedlicher Konfessionen sofort heiraten. Nathan zögert mit seiner Einwilligung. Der Tempelherr erfährt, dass Recha adoptiert ist und ihre leiblichen Eltern Christen sind. Durch Aufzeichnungen stellt sich heraus, dass die von einem Juden erzogene Recha und der christliche Tempelherr nicht nur Geschwister, sondern auch die Kinder von Saladins Bruder Assad sind. Das heißt, der christliche Tempelherr und die Pflegetochter des jüdischen Kaufmanns sind Neffe und Nichte des muslimischen Sultans. Somit gehören alle drei Personen ein und derselben Familie an, was man analog auf die Religionen übertragen kann. Denn egal ob Christentum, Judentum oder Islam, ihre Anhänger glauben alle an denselben Gott und sollten daher in Frieden und gegenseitiger Akzeptanz/Anerkennung miteinander leben.

Christina Hertwig, Bundesfreiwilligendienstleistende

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